Guten Tag, Herr Degenkolb. Es freut uns, dass wir die Möglichkeit haben, uns mit Ihnen als Geschäftsführer der GMT – Geräte- und Materialtechnik GmbH heute zum Interview zu treffen. Wir werden heute über Ihre Unternehmensnachfolge sprechen und was sich seitdem im Bereich der Lehrausbildung und Weiterentwicklung der Firma bei Ihnen verändert hat. Lassen Sie uns direkt loslegen.
Sie und Ihr Bruder haben 2021 gemeinsam mit Ihrem Unternehmen eine Unternehmensnachfolge angetreten. Was waren dabei die größten Herausforderungen und was unternehmen Sie, damit Ihr Unternehmen weiterhin erfolgreich bleibt und den Anforderungen der sich wandelnden Ausbildungslandschaft gerecht wird?
Die größten Herausforderungen bei der Unternehmensnachfolge waren die Definition unserer zukünftigen Unternehmensziele und -werte, sowie das Mitnehmen der „alteingesessenen“ Mitarbeiter auf unseren Weg in mehr Sichtbarkeit und Bekanntheitssteigerung, sowie natürlich auch die Modernisierung unserer Firma.
Gleichzeitig mussten und müssen wir uns den Veränderungen in der Ausbildungslandschaft stellen. Um sicherzugehen, dass unser Unternehmen weiterhin erfolgreich bleibt und den Anforderungen der sich wandelnden Bedingungen bei der Gewinnung von Auszubildenden gerecht wird, haben wir mehrere Maßnahmen ergriffen. Zunächst haben wir die Themen Weiterbildung und Qualifizierung unseres Teams forciert, um sicherzustellen, dass wir mit den neuesten Entwicklungen in der Lehrausbildung vertraut sind. Darüber hinaus haben wir unsere Angebote an Ferienjobs und Praktika deutlich ausgebaut, um interessierten Schülern einen Einblick in unsere Arbeitswelt und unser Unternehmen zu ermöglichen. Auch haben wir die Vielfalt in den praktischen Tätigkeiten erweitert, sodass handwerklich gute Auszubildende sehr schnell große Motivation aus Ihren Arbeitsergebnissen ziehen.
Haben Sie bei der Gewinnung von Auszubildenden denn bereits erste Erfolge erzielt und wie viel Auszubildende arbeiten aktuell in Ihrem Unternehmen?
Grundsätzlich können wir sagen, dass wir seit der Übernahme des Unternehmens immer auf die Ausbildung eigener Fachkräfte gesetzt haben. So haben wir mit Unternehmensübernahme bereits 2 Auszubildende übernommen und diese zum erfolgreichen Abschluss Ihrer Ausbildungen geführt.
Wir sehen es auch als unseren Erfolg, dass uns bisher gelungen ist, kontinuierlich Auszubildende – hauptsächlich für die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker – zu gewinnen. Vor allem die Möglichkeit unser Unternehmen durch Praktika und Ferienarbeit kennenzulernen, haben uns hier geholfen. Denn so konnten wir direkt in die Beziehungsqualität zu unseren zukünftigen Auszubildenden investieren! Und das bei uns vorgefundene überragende Betriebsklima hat die Entscheidung, eine Unterschrift unter einen Ausbildungsvertrag zu setzen, dann offensichtlich auch sehr erleichtert. Aktuell können wir so insgesamt auf 2 Auszubildende zählen.
Wenn interessierte Bewerber sich für eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker/-in an Sie wenden möchten: Wie sieht dort der beste Weg für eine Bewerbung aus?
Auf unserer Homepage www.gmt-glashuette.de ist der Bewerbungsprozess grundsätzlich sehr einfach gehalten.
Mit wenigen Klicks kann man seine Bewerbung unter der Rubrik „Karriere“ bei uns platzieren. Kein langes Anschreiben muss formuliert werden, sondern einfach eine PDF hochladen, absenden, fertig. Wir melden uns dann schnellstmöglich bei potenziellen Interessenten.
Und welche Fortschritte machen Sie in der Sichtbarkeit Ihres Unternehmens?
Im Hinblick auf Sichtbarkeit sind wir mittlerweile auch via Social Media aktiv. Die dortigen Statistiken zur Nutzerzahl entwickeln sich sehr positiv. Wir erwarten natürlich auch, dass sich dies zukünftig im tatsächlichen Interesse an einem Ausbildungsplatz oder von Fachkräften widerspiegelt.
Mittelfristig möchten wir auch direkt an die regionalen Schulen herantreten und auch dort schon frühzeitig auf uns aufmerksam machen. Erste Schritte sind hier also gemacht. Das Thema, Aufmerksamkeit für das eigene Unternehmen zu generieren, ist natürlich nicht als Sprint zu absolvieren! Das wird ein Marathon – wozu natürlich auch das Netzwerken mit Schulen, der Industrie- und Handelskammer, Verbänden und anderen Unternehmen gehört.
Angesichts der sich ständig verändernden wirtschaftlichen Landschaft und des Bedarfs an qualifizierten Fachkräften: Wie sieht Ihre langfristige Vision für die Zukunft Ihres Unternehmens aus? Und wie planen Sie sicherzustellen, dass zukünftige Auszubildende nicht nur fachlich qualifiziert sind, sondern auch die Werte und Ziele Ihres Unternehmens teilen?
Als Unternehmer betrachten wir unsere langfristige Entwicklung als eine dynamische Reise, die darauf abzielt, ein innovatives und nachhaltiges Unternehmen zu schaffen, das sich den Herausforderungen der sich ständig verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen leicht anpasst. Unser Ziel ist es, ein regional führender Akteur in unserer Branche zu werden, der nicht nur wirtschaftlichen Erfolg erzielt, sondern auch ein Ort bleibt, an dem unsere Mitarbeiter gern zusammenarbeiten.
Um sicherzustellen, dass zukünftige Auszubildende nicht nur fachlich qualifiziert sind, sondern auch unsere Werte und Ziele teilen, werden wir besonders darauf achten, dass unsere Auszubildenden menschlich zu uns passen. Gleichzeitig verfolgen wir den Ansatz des Förderns und Forderns, sodass unsere Unternehmenskultur in allen Aspekten der Ausbildung eine Rolle spielt.
Wir werden darüber hinaus Mentoring und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten anbieten, um sicherzustellen, dass unsere Auszubildenden und Fachkräfte nicht nur technische Fähigkeiten vertiefen, sondern auch die Werte wie Qualitätsbewusstsein, Teamarbeit, Zuverlässigkeit, Innovation und soziale Verantwortung verinnerlichen. Schließlich möchten wir unsere Mitarbeiter auch dahin entwickeln, dass Sie zukünftig uns Geschäftsführern nachfolgen können. Bis dahin ist, aber Gott sei Dank noch etwas Zeit!
Herzlichen Dank Herr Degenkolb für Ihre Ausführungen zu Ihrer Unternehmensnachfolge