In der heutigen digitalen Welt ist die Erstellung von Stellenanzeigen anspruchsvoller denn je. Es reicht nicht mehr aus, eine generische Anzeige zu schalten, die sich kaum von den Angeboten der Konkurrenz unterscheidet. Um aufzufallen und die besten Talente anzuziehen, müssen Stellenanzeigen zielgerichtet und ansprechend formuliert sein. Denn die Absprungrate bei Stellenanzeigen ist hoch – rund 50% der Leser steigen bereits nach 10 Sekunden wieder aus, wenn sie nicht sofort gefesselt werden. Das bedeutet du verlierst bereits hier echte Talente! Hier sind einige wichtige Tipps, wie du deine Stellenanzeigen optimieren kannst, um aus der Masse hervorzustechen.
Falln deine Stellenanzeigen auf?
Früher reichte es oft aus, eine standardisierte Stellenanzeige zu veröffentlichen, die kaum von der Konkurrenz abwich. Heute jedoch überfluten tausende von Stellenanzeigen die Jobportale, und viele davon sind austauschbar und unattraktiv formuliert. Die Folge: Interessenten springen schnell ab, wenn sie nicht sofort erkennen, was die ausgeschriebene Position und das Unternehmen besonders macht.
Eine zielgerichtete Ansprache ist daher unerlässlich. Eine klare, ansprechende und differenzierte Darstellung der Position und des Unternehmens kann den entscheidenden Unterschied machen, ob die Stellenanzeige konvertiert oder ob die Talente bereits nach dem ersten Satz wieder abspringen.. Es geht darum, die Zielgruppe direkt anzusprechen, ihre Bedürfnisse zu verstehen und sie gezielt zu informieren und zu begeistern.
Hier sind einige wertvolle Tipps, wie du das in deinen Stellenanzeigen umsetzen kannst:
1. Ein fesselnder Einstieg: Der Elevator Pitch deiner Anzeige
Wie im Vertrieb ist ein Elevator Pitch auch bei Stellenanzeigen entscheidend. Du verkaufst dein Unternehmen, das Aufgabengebiet, deine Kollegen, deine Unternehmenswerte und die Position. Der erste Satz sollte daher fesseln und zum Weiterlesen animieren. Nenne konkret, was den Job besonders macht und was die Kandidaten erwarten können. Ein starker Einstieg ist daher enorm wichtig, da 50% der Leser von Stellenanzeigen bereits nach 10 Sekunden abspringen, wenn sie nicht sofort interessiert sind. Am Ende geht es darum, dass sich Interessenten dafür Interessieren, 40 Stunden ihr Zeit in dein Unternehmen zu investieren. Und Hand aufs Herz, reichen dafür Benefits wie: Kaffee & Wasser-Flatrate, pünktliche Lohnzahlung oder junges Team?
Tipps für den Einstieg:
- Finde einen packenden Einstiegssatz mit einer klaren Aussage.
- Hebe die einzigartigen Aspekte der Position hervor.
- Vermeide Floskeln und Standardformulierungen.
2. Prägnante und klare Aufgabenbeschreibung
Niemand möchte ellenlange Anforderungstexte mit extrem vielen Muss-Anforderungen lesen, wo meist auch die eierlegende Wollmilchsau gesucht wird. Komm auf den Punkt und erkläre das Aufgabengebiet prägnant. Fachkräfte wissen auch, was sie tun müssen – erklär ihnen nicht ihren Job. Du musst zum Beispiel einer Buchhalter/-in nicht erklären nach welchen Richtlinien sie zu arbeiten hat, denn das bringt die Jobbezeichnung und das Wissen aus der Ausbildung alles mit.
Was du vermeiden solltest:
- Lange und verschachtelte Sätze.
- Unnötige Fachbegriffe, die den Lesefluss stören.
- Floskeln und allgemeine Beschreibungen ohne Mehrwert.
Stattdessen:
- Beschreibe die Aufgaben kurz und präzise.
- Nenne konkrete Projekte oder Verantwortlichkeiten.
- Verwende Bullet Points für eine bessere Übersichtlichkeit.
3. Mitarbeiter einbeziehen: Relevante Informationen direkt aus dem Team
Frage deine aktuellen Mitarbeiter, was sie an ihrem Job schätzen und welche Qualifikationen wirklich nötig sind. Sie können wertvolle Einblicke geben, die deine Stellenanzeige authentischer machen.
Fragen, die du stellen kannst:
- Welche täglichen Aufgaben fallen an?
- Welche Fähigkeiten sind wirklich wichtig?
- Was macht die Arbeit in deinem Unternehmen besonders?
- Was sind die Schnittstellen im Unternehmen, im jeweiligen Aufgabengebiet?
- Wie groß ist die Verantwortung für die Position?
- Wie und mit welchen Teams interagiert man später im Berufsalltag?
4. Vermeide Buzzwords: Klarheit statt leerer Versprechungen
Viele Stellenanzeigen sind mit Buzzwords wie „flache Hierarchie“ oder „dynamisches Arbeitsumfeld“ gespickt, die nichts Konkretes aussagen und oft abschreckend wirken. Diese Begriffe sind nichtssagend und austauschbar und heben deine Stellenanzeige nicht von der des Wettbewerbs ab.
Typische Buzzwords und ihre Probleme:
- „Junges, dynamisches Team“: Kann ältere Bewerber abschrecken.
- „Attraktives Gehalt“: Ist zu vage und nichts sagend.
- „dynamisches Arbeitsumfeld“: Top Talente lesen hier raus, dass es nur Chaos gibt, keine festen Strukturen vorherrschen, keine standardisierten Abläufe vorhanden sind.
Man sagt mit diesen Aufzählungen so viel und hat so wenig über sich als attraktives Unternehmen gesagt. Überleg was diese Wörter bedeuten und was top Talente da hineininterpretieren oder verstehen?!
Besser:
- Beschreibe die tatsächliche Arbeitsumgebung, die Unternehmenswerte, die interne Kommunikation, die Arbeitsweise und Kultur.
- Nenne konkrete Vorteile, wie flexible Arbeitszeiten oder Weiterbildungsmöglichkeiten mit einem jährlichen persönlichen Budget zur freien Verwendung im Fachbereich.
5. Gehaltsangaben: Transparenz schafft Vertrauen
Eine EU-Richtlinie fordert in naher Zukunft auch in Deutschland, die Angabe des Gehalts in Stellenanzeigen. Hier reicht es jedoch bereits zu einer Orientierung anzugeben. Dies führt laut einer Statistik eines der führenden Jobplattformen, zu 55% mehr Bewerbungen. Transparenz bei den Gehaltsangaben schafft Vertrauen und spart Zeit im Bewerbungsprozess, da unrealistische Gehaltsvorstellungen frühzeitig ausgeschlossen werden.
Denn Hand aufs Herz, wenn wird denn üblicherweise die Gehaltsfrage besprochen? Meist am Ende des Bewerbungsgespräch. Und hier erst erfährt man ob der Kandidat auch in das Budget zur Position passt. Denn nicht selten haben Talente andere Erwartungen, die zum Teil aus ihrem Werdegang hervorgehen. Da spielen zum Beispiel die Unternehmensstruktur und Größe, die internationale Ausrichtung oder das Bundesland eine tragende Rolle. Oft kann man zum Beispiel als mittelständiges Unternehmen diese Gehaltsvorstellung nicht realisieren. Und bis man im Bewerbungsgespräch an diesen Punkt kommt, vergeht jede Menge Arbeitszeit, die sich zum Schluss in Luft auflöst. Und gegenüber den Interessenten ist dies auch nicht fair, denn oft nehmen sich Talente für das Bewerbungsgespräch frei oder reisen oft mehrere Kilometer an.
Vorteile der Gehaltsangabe:
- Mehr Bewerbungen durch klare Rahmenbedingungen.
- Bewerber wissen, ob die Stelle ihren finanziellen Erwartungen entspricht.
- Zeitersparnis bei der Vorauswahl.
6. Anforderungen kritisch hinterfragen: Was ist wirklich notwendig?
Überprüfe regelmäßig, ob die angegebenen Anforderungen noch aktuell sind. Oftmals schrecken überzogene oder nicht mehr zeitgemäße Anforderungen potenzielle Bewerber ab.
Wenn man die überzogenen Anforderungen weglässt, erweitert sich oft der Kreis der Talente, die für die Position passen. Diese Interessenten wären bei den ursprünglichen langen Anforderungslisten bereits beim Lesen der Stellenanzeige wieder abgesprungen.
Fragen, die du dir stellen solltest:
- Sind alle genannten Anforderungen wirklich notwendig?
- Können gewisse Fähigkeiten auch on-the-job erlernt werden?
- Welche Anforderungen sind tatsächlich für die tägliche Arbeit relevant?
7. Zielgruppenspezifische Sprache: Direkte Ansprache der richtigen Kandidaten
Egal ob Berufseinsteiger, erfahrene Fachkräfte oder Auszubildende – sprich deine Zielgruppe direkt an. Verwende dabei eine Sprache, die zur Zielgruppe und zum Unternehmen passt.
Tipps für die Ansprache:
- Vermeide Fachjargon bei Stellen für Berufseinsteiger.
- Sei locker und humorvoll, wenn es zur Unternehmenskultur passt.
- Nutze eine direkte Ansprache („Du“ oder „Sie“), je nach Zielgruppe.
8. Mut zu Humor und Lockerheit: Authentizität punktet
Oft lese ich Stellenanzeigen, die ähneln einer Presseerklärung – Schluss damit!. Eine lockere und humorvolle Stellenanzeige kann besser das Interesse wecken und die Unternehmenskultur widerspiegeln, als eine emotionslose Anzeige. Am Ende geht es hier um Menschen, die bestenfalls 40 Stunden ihrer Lebenszeit in dein Unternehmen investieren sollen. Überlege auch, ob du deine Interessenten duzt oder siezt und ob Humor zur Kultur deines Unternehmens passt.
Erwähne auch Momente wo der Spaßfaktor im Unternehmen nicht zu kurz kommt. Zum Beispiel beim gemeinsamen wöchentlichen Teamfrühstück, bei Teamevents mit jährlichem Budget zur freien Auswahl oder wird jeden Freitag der Grill angeworfen? Wecke bei den Interessenten Emotionen, die sagen „Ja hier möchte ich arbeiten!“
Beispiele für humorvolle Elemente:
- Erwähne witzige Teamrituale.
- Beschreibe außergewöhnliche Benefits wie „freitags Grillen im Hof“.
- Verwende lockere Sprache, um die Anzeige sympathisch zu machen.
9. Auch passive Kandidaten ansprechen: Interesse wecken, bevor es konkret wird
Viele Talente sind nicht aktiv auf Jobsuche, sondern schauen nur gelegentlich nach interessanten Angeboten. Deine Stellenanzeige sollte auch diese passiven Kandidaten ansprechen, denn die Wechselbereitschaft bei Fachkräften ist sehr hoch.
Finden Sie den Grund heraus, warum Talente zu Ihnen kommen sollen! Oft fehlt nur ein ausschlaggebendes Argument damit die Bewerbung abgeschickt wird!
Strategien dafür:
Beschreibe in der Stellenanzeige daher nicht den Job, den die Person aktuell macht, sondern überlege was dein Unternehmen anbieten kann, damit die Fachkraft zu dir wechselt. Nach der Pandemie rufen zum Beispiel viele Unternehmen ihre Mitarbeiter alle zurück ins Büro, was oft nicht gut ankommt und bereits ein Auslöser für einen Wechsel in einen Job mit Homeoffice ist.
- Beschreibe die langfristigen Entwicklungsmöglichkeiten.
- Hebe besondere Vorteile deines Unternehmens hervor.
- Erkläre, warum ein Wechsel zu deinem Unternehmen sinnvoll ist.
- Was ist bei Talenten die beim Wettbewerb sind aktuell der Schmerzpunkt, den du lösen kannst?
- Was ist die Motivation für einen Jobwechsel?
10. Auffindbarkeit von Jobtiteln: Verwende klare und gängige Bezeichnungen
Nutze keine internen Bezeichnungen oder „fancy“ Titel, die niemand kennt und somit auch nicht bei den Jobplattformen gesucht werden. Hier erhältst du „0 Klicks“ auf die Stellenanzeigen. Prüfe stattdessen mit Google Trends, welche Jobtitel in Suchmaschinen und Jobportalen am häufigsten gesucht werden.
Zum Beispiel: Werden in den Suchanfragen mehr Jobs als Fachinformatiker/-in oder Systeminformatiker/-in oder einfach nur ITler/-in eingegeben und dann die passenden Jobs angezeigt. Prüfe doch einmal ob dein Job bei Google angezeigt wird.
Tipps zur Jobtitel-Wahl:
- Verwende gängige und leicht verständliche Jobtitel.
- Prüfe in Google Trends, welche Begriffe häufig gesucht werden.
- Vermeide zu kreative oder nichtssagende Bezeichnungen.
- Verwende SEO optimierte Jobbezeichnungen und Stellenanzeigen. Nutze dazu Tools wie den Google Keyword-Planner, um in den Suchmaschinen ein besseres Ranking zu erhalten und gefunden zu werden.
Fazit
Die perfekte Stellenanzeige zu erstellen ist eine Kunst für sich. Sie muss fesselnd und informativ sein, die richtige Zielgruppe ansprechen und gleichzeitig die Werte und Kultur des Unternehmens widerspiegeln. Mit den oben genannten Tipps kannst du deine Stellenanzeigen optimieren und die besten Talente für dein Unternehmen gewinnen.
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