Manchmal läuft es in der Ausbildung einfach nicht rund: Vielleicht merkst du, dass dir der Beruf nicht wirklich liegt, oder es gibt Konflikte im Unternehmen. Vielleicht fühlst du dich auch überfordert oder allein gelassen. Die Idee, den Betrieb zu wechseln oder sogar die Ausbildung zu kündigen, kann schnell zur Option werden. Aber wie gehst du hier richtig vor? In diesem Beitrag bekommst du hilfreiche Tipps, wie du mit dieser schwierigen Situation umgehen kannst, ob eine Ausbildungsabbruch und Betriebswechsel sinnvoll ist und welche Schritte du beachten solltest, wenn du einen Betriebswechsel in Betracht ziehen.
Wann ist ein Ausbildungsabbruch und Betriebswechsel sinnvoll?
Bevor du direkt an eine Kündigung denken, ist es gut, den aktuellen Zustand genau zu analysieren. Ein Betriebswechsel ist eine große Entscheidung und sollte wohlüberlegt sein. Frag dich deshalb:
- Habe ich alles versucht? Hast du deine Probleme schon einmal angesprochen? Vielleicht gibt es Lösungen, die du noch nicht in Betracht gezogen hast.
- Liegt das Problem im Betrieb oder an der Berufswahl? Wenn der Beruf selbst das Problem ist und nicht nur der Ausbildungsbetrieb, könnte ein vollständiger Ausbildungswechsel notwendig sein.
- Passt die Ausbildung zu deinen Interessen? Manchmal merkt man erst im Laufe der Ausbildung, dass der Beruf gar nicht zu den eigenen Vorstellungen passt.
Falls du nach diesen Überlegungen immer noch sicher bist, dass ein Ausbildungsabbruch und ein Betriebswechsel der richtige Schritt ist, gibt es einige Möglichkeiten, um diesen Weg zu gehen.
Kündigung in der Ausbildung: Wie und wann?
Einige Punkte solltest du kennen, bevor du die Kündigung schreibst. In Deutschland gibt es klare Regelungen zur Kündigung einer Ausbildung:
1. Kündigung während der Probezeit
In der Probezeit, die in der Regel die ersten drei bis vier Monate dauert, kannst du ohne Angabe von Gründen kündigen. Hier besteht auch kein Kündigungsschutz, das heißt, auch der Betrieb könnte dich kündigen. Die Probezeit dient dazu, sich gegenseitig kennenzulernen und zu sehen, ob der Beruf und die Zusammenarbeit passt.
2. Kündigung nach der Probezeit
Nach der Probezeit wird es etwas komplizierter. Hier gibt es nur zwei Arten der Kündigung:
- Kündigung aus wichtigem Grund : Wenn es gravierende Probleme im Betrieb gibt, zum Beispiel Mobbing oder Verstöße gegen gesetzliche Regelungen, hast du das Recht, fristlos zu kündigen. Dieser Schritt sollte gut überlegt sein und am besten in Absprache mit einer zuständigen Stelle erfolgen (z. B. Berufsschule, Ausbildungsberater).
- Kündigung zum Berufswechsel : Falls du feststellst, dass der Beruf nicht der Richtige für dich ist, kannst du mit einer Kündigungsfrist von vier Wochen kündigen. Diese Frist gibt beiden Seiten etwas Zeit, sich auf den Wechsel einzustellen.
3. Betriebswechsel als Alternative
Gefällt dir der Beruf an sich, aber der Ausbildungsbetrieb nicht, kann ein Betriebswechsel die bessere Lösung sein. Ein Betriebswechsel funktioniert in der Regel so:
- Neue Ausbildungsbetriebe finden : Schau dir an, ob es andere Betriebe gibt, die in deinem Berufsfeld Ausbildungsplätze anbieten.
- Vertrag kündigen und Vertrag abschließen : Kündige den aktuellen Vertrag und schließe einen Vertrag mit dem neuen neuen Ausbildungsbetrieb ab.
- Wichtig : Kläre mit der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer, wie der Wechsel offiziell eingetragen wird.
Tipps für den erfolgreichen Betriebswechsel
Ein Ausbildungsabbruch und ein Betriebswechsel sollte gut durchdacht und vorbereitet sein. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können:
- Suche dir Unterstützung : Es gibt Beratungsstellen wie die IHK, die Handwerkskammer oder Berufsberatungen, die dir in dieser Situation weiterhelfen können.
- Informiere dich über freie Ausbildungsplätze : Am besten suchst du schon vor der Kündigung nach einem neuen Ausbildungsplatz. So vermeidest du eine Lücke in deiner Ausbildung.
- Besprich den Wechsel mit deinen Ausbildern : Oft lässt sich im Gespräch klären, ob sich die Situation verbessern lässt, ohne dass du kündigen musst.
- Bereite deinen Lebenslauf und deine Bewerbungsunterlagen vor : Ein Betriebswechsel kann auch eine neue Chance sein, sich positiv darzustellen. Zeige in deinen Unterlagen, was du bisher gelernt hast und wo deine Stärken liegen.
- Lerne aus der bisherigen Erfahrung : Überlege dir, was du im neuen Betrieb anders machen möchtest, um wieder ähnliche Schwierigkeiten zu vermeiden.
Wann lohnt sich ein Neuanfang?
Manchmal ist ein kompletter Ausbildungswechsel der sinnvollste Weg. Dies kann in folgenden Fällen notwendig sein:
- Wenn der Beruf nicht den eigenen Erwartungen entspricht : Die Realität des Berufs unterscheidet sich oft von den Vorstellungen.
- Wenn du gesundheitliche Probleme hat : Manche Berufe stellen hohe körperliche Anforderungen. Wenn du gesundheitliche Probleme bekommst, ist es vielleicht besser, sich für eine andere Ausbildung zu entscheiden.
- Bei dauerhaften Konflikten im Betrieb : Wenn alle Versuche scheitern, die Probleme zu lösen, kann ein Neuanfang die beste Option sein.
Fazit: Einen kühlen Kopf bewahren und überlegt handeln
Ein Betriebswechsel oder eine Kündigung in der Ausbildung ist kein einfacher Schritt. Bevor du diesen Weg gehst, überlege dir gut, was du wirklich möchtest und welche Optionen du hast. Ein Wechsel kann neue Perspektiven eröffnen, aber auch Herausforderungen mit sich bringen. Es ist wichtig, sich Unterstützung zu holen und den Schritt gut zu planen, um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen.
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