Hey, ich bin Simone und gerade im ersten Lehrjahr meiner Ausbildung zur Industriekauffrau. Falls du dich fragst, was man in diesem Beruf eigentlich genau macht und ob das was für dich sein könnte, erzähle ich dir hier aus erster Hand, wie meine Ausbildung abläuft, was du in der Berufsschule lernst und welche Möglichkeiten dir nach der Ausbildung zur Industriekauffrau/-mann offenstehen. Vielleicht ist das ja genau der Weg, den du auch einschlagen möchtest!
Was lernst du in der Ausbildung?
In der Ausbildung zur/zum Industriekauffrau/-mann durchläufst du verschiedene Abteilungen eines Unternehmens und lernst dadurch jede Menge über die betrieblichen Abläufe. Ob Einkauf, Vertrieb, Personalwesen oder Rechnungswesen – du wirst in alle Bereiche eingeführt. Ich bin zum Beispiel gerade in der Materialwirtschaft. Hier kümmere ich mich darum, dass das Unternehmen die richtigen Rohstoffe und Produkte zur richtigen Zeit hat. Das bedeutet Bestellungen aufgeben, Preise vergleichen und Liefertermine überwachen.
Später werde ich auch in den Vertrieb wechseln, wo es darum geht, Kunden zu betreuen und Verkaufszahlen zu analysieren. Und im Personalwesen werde ich Einblicke in die Arbeit mit Bewerbungen und Mitarbeiterverträgen bekommen. In jedem Bereich hast du die Chance, selbst mitzuarbeiten und Verantwortung zu übernehmen.
Wie sind die Arbeitsbedingungen?
Die Arbeitsbedingungen als Industriekauffrau/-mann sind in der Regel sehr angenehm. Du arbeitest hauptsächlich im Büro und hast geregelte Arbeitszeiten, was bedeutet, dass du abends und am Wochenende frei hast. Der Job ist abwechslungsreich, da du immer wieder in neue Abteilungen kommst und unterschiedliche Aufgaben übernimmst. Dabei arbeitest du sowohl am Computer als auch im direkten Kontakt mit Kollegen, Lieferanten und Kunden.
Besonders gut gefällt mir, dass man viel im Team arbeitet und auch oft mit anderen Abteilungen zusammenkommt. Kommunikation ist dabei sehr wichtig – du solltest also Freude daran haben, mit Menschen zu reden und gemeinsam Lösungen zu finden.
Was lernst du in der Berufsschule?
In der Berufsschule wird dir das theoretische Wissen vermittelt, das du für deine Arbeit im Unternehmen brauchst. Dabei stehen Fächer wie Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen und Wirtschaftsrecht auf dem Stundenplan. Aber auch allgemeine Fächer wie Deutsch und Englisch sind wichtig, da du oft E-Mails und Berichte schreiben oder mit internationalen Kunden kommunizieren musst.
Im Fach Betriebswirtschaftslehre lernst du, wie ein Unternehmen funktioniert, wie man Kosten kalkuliert oder wie man Marketingstrategien entwickelt. Im Rechnungswesen verstehst du die Grundlagen der Buchführung und wie man Bilanzen liest. Es ist eine Menge Theorie, aber die Berufsschule hilft dir, das große Ganze zu verstehen und die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Abteilungen zu sehen.
Welche schulischen und persönlichen Voraussetzungen brauchst du?
Damit du in der Ausbildung zur Industriekauffrau/-mann richtig durchstarten kannst, gibt es einige schulische und persönliche Voraussetzungen, die du erfüllen solltest. Hier mal eine Übersicht:
Schulische Voraussetzungen:
- Mathematik: Zahlen und Kalkulationen gehören zu deinem Alltag. Du musst zum Beispiel Preise vergleichen oder Rechnungen erstellen.
- Deutsch: Du wirst viele Texte schreiben, sei es E-Mails, Angebote oder Berichte. Da solltest du gut und präzise formulieren können.
- Englisch: Viele Unternehmen arbeiten international, also sind Fremdsprachenkenntnisse von Vorteil – besonders im Umgang mit internationalen Lieferanten oder Kunden.
Persönliche Voraussetzungen:
- Kommunikationsstärke: Du wirst oft mit Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern sprechen, da ist eine klare Kommunikation super wichtig.
- Organisationsgeschick: In vielen Abteilungen musst du den Überblick behalten, sei es im Einkauf, in der Buchhaltung oder im Personalwesen.
- Teamfähigkeit: In den meisten Bereichen arbeitest du mit anderen zusammen. Es ist wichtig, dass du gut im Team arbeiten kannst und bereit bist, Verantwortung zu übernehmen.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Dabei wechselst du zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Einige Unternehmen bieten auch die Möglichkeit, die Ausbildung zu verkürzen, wenn du gute Leistungen erbringst. Das hängt aber auch davon ab, ob du schon eine ähnliche Ausbildung gemacht hast oder ein Fachabitur hast.
Im Laufe der Ausbildung wirst du immer selbstständiger und kannst auch eigene Projekte übernehmen. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich jetzt schon die Bestellungen in der Materialwirtschaft selbst bearbeite und regelmäßig mit Lieferanten telefoniere. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man merkt, wie viel man schon gelernt hat und Verantwortung übernehmen darf.
Wie sind die Zukunftsaussichten?
Die Zukunftsaussichten nach der Ausbildung sind richtig gut. Industriekaufleute werden in fast allen Branchen gebraucht – von der Automobilindustrie über den Handel bis hin zur IT. Nach der Ausbildung kannst du in vielen verschiedenen Abteilungen arbeiten, sei es im Einkauf, Vertrieb, Marketing oder Personalwesen.
Wenn du nach der Ausbildung noch mehr erreichen willst, gibt es viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Du könntest zum Beispiel den Betriebswirt oder den Fachwirt machen oder ein Studium in Betriebswirtschaft anschließen. Mit diesen Qualifikationen stehen dir alle Türen offen, auch in Führungspositionen aufzusteigen.
Fazit: Ein Beruf mit vielen Perspektiven
Wenn du dich für betriebswirtschaftliche Abläufe interessierst, gerne mit Menschen arbeitest und ein Faible für Zahlen hast, ist die Ausbildung zur Industriekauffrau/-mann genau das Richtige für dich. Du hast vielseitige Aufgaben, kannst dich in verschiedenen Bereichen ausprobieren und hast super Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Und wer weiß – vielleicht eröffnest du irgendwann sogar dein eigenes Unternehmen!