Hey, ich bin Mila und bin gerade im ersten Lehrjahr meiner Ausbildung zur Zimmerin. Vielleicht hast du dich schon mal gefragt, wie es ist, mit Holz zu arbeiten und Häuser oder Dachstühle zu bauen. Ich erzähle dir heute, was in der Ausbildung zum Zimmerer/ Zimmerin alles auf dich zukommt, wie die Arbeit so abläuft und was dich in der Zukunft erwartet.
Was lernst du in der Ausbildung?
In der Ausbildung zum Zimmerer oder Zimmerin lernst du alles, was mit Holzbau zu tun hat. Von der Planung bis zur Umsetzung – du bist bei jedem Schritt dabei. Im ersten Lehrjahr fängst du mit den Grundlagen an. Du lernst, wie man Holz bearbeitet, Balken zuschneidet und verschiedene Konstruktionen zusammenfügt. Dazu gehört auch das Arbeiten mit verschiedenen Werkzeugen und Maschinen. Die erste Herausforderung für mich war, als wir einen Dachstuhl gebaut haben. Es ist faszinierend zu sehen, wie aus vielen Einzelteilen etwas Großes entsteht.
Mit der Zeit wirst du immer sicherer im Umgang mit Materialien und Werkzeugen. Du lernst, wie du Baupläne liest und diese in die Realität umsetzt. Außerdem wirst du geschult, wie du die Statik von Konstruktionen berechnest, damit das, was du baust, auch sicher steht. Der Umgang mit moderner Technik gehört ebenfalls dazu, zum Beispiel das Arbeiten mit CAD-Programmen, um Baupläne digital zu erstellen.
Wie sind die Arbeitsbedingungen?
Als Zimmerin oder Zimmerer bist du oft draußen unterwegs. Du arbeitest auf Baustellen, manchmal in schwindelerregender Höhe, zum Beispiel auf Dächern. Du solltest also keine Angst vor Höhe haben und dich wohlfühlen, wenn du an der frischen Luft arbeitest. Für mich ist das ein Pluspunkt, weil ich gerne draußen bin und es mag, jeden Tag woanders zu arbeiten.
Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, denn Holz ist schwer und die Konstruktionen, die du baust, erfordern Kraft und Ausdauer. Aber dafür siehst du am Ende des Tages, was du geschafft hast – und das ist ein richtig gutes Gefühl. Außerdem ist der Job abwechslungsreich: Mal baust du ein Haus, mal eine Brücke oder einen Dachstuhl. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen.
Du arbeitest in der Ausbildung zum Zimmerer/ Zimmerin viel im Team, denn auf der Baustelle kommt es darauf an, dass alle Hand in Hand arbeiten. Es macht echt Spaß, gemeinsam an großen Projekten zu arbeiten und zu sehen, wie das Ergebnis nach und nach Form annimmt.
Was lernst du in der Berufsschule?
In der Berufsschule bekommst du das theoretische Wissen vermittelt, das du für deine Arbeit brauchst. Du lernst zum Beispiel, wie du Baupläne liest und diese in die Praxis umsetzt. Mathe ist ein wichtiges Fach, denn du musst oft Berechnungen anstellen, zum Beispiel für die Statik oder Materialmengen. Auch Physik ist wichtig, um zu verstehen, wie Kräfte wirken und wie du stabile Konstruktionen baust.
Holzkunde ist ein weiterer wichtiger Teil der Ausbildung zum Zimmerer / Zimmerin. Du lernst, welche Holzarten es gibt, wie du sie am besten verarbeitest und welche Eigenschaften sie haben. Außerdem werden Themen wie Wärmedämmung und Schallschutz behandelt, denn auch das gehört zum modernen Bauen dazu.
Sicherheit am Arbeitsplatz ist ein großes Thema. Du lernst, wie du sicher auf der Baustelle arbeitest und was du beachten musst, um Unfälle zu vermeiden. In der Berufsschule wird dir also das Wissen vermittelt, das du brauchst, um in der Praxis sicher und effizient arbeiten zu können.
Welche schulischen und persönlichen Voraussetzungen brauchst du?
Um eine Ausbildung zur Zimmerin bzw. Zimmerer zu beginnen, solltest du bestimmte schulische und persönliche Voraussetzungen mitbringen. Hier eine Übersicht:
Schulische Voraussetzungen:
- Mathematik: Gute Noten in Mathe sind wichtig, da du oft Berechnungen durchführen musst, zum Beispiel für die Statik oder Materialmengen.
- Physik: Ein Verständnis für physikalische Zusammenhänge hilft dir, zum Beispiel die Statik von Konstruktionen zu verstehen.
- Technik/Werken: Wenn du handwerklich geschickt bist und Spaß daran hast, Dinge zu bauen oder zu reparieren, bist du in diesem Beruf genau richtig.
Persönliche Voraussetzungen:
- Teamfähigkeit: Da du im Team arbeitest, ist es wichtig, dass du gut mit anderen zusammenarbeiten kannst.
- Körperliche Fitness: Die Arbeit als Zimmerin oder Zimmerer ist körperlich fordernd, daher solltest du fit sein und keine Scheu vor körperlicher Anstrengung haben.
- Räumliches Denken: Du musst dir gut vorstellen können, wie etwas, das auf einem Bauplan gezeichnet ist, in der Realität aussehen wird.
- Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein: Präzises Arbeiten und ein hohes Verantwortungsbewusstsein sind in diesem Beruf unerlässlich.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die Ausbildung zur Zimmerin oder Zimmerer dauert in der Regel drei Jahre. In dieser Zeit lernst du alle wichtigen Fähigkeiten und Kenntnisse, die du für deinen Beruf brauchst. Die Ausbildung ist dual aufgebaut, das heißt, du arbeitest in einem Betrieb und gehst parallel dazu zur Berufsschule. Am Ende der Ausbildung legst du eine Gesellenprüfung ab, die aus einem praktischen und einem theoretischen Teil besteht.
Wie sind die Zukunftsaussichten?
Die Zukunftsaussichten für Zimmerinnen und Zimmer sind super! Handwerk wird immer gebraucht, und der Handwerksberuf ist vielseitig und zukunftssicher. Nach deiner Ausbildung kannst du in vielen Bereichen arbeiten, zum Beispiel im Hochbau, im Brückenbau oder im Innenausbau. Es gibt auch viele Möglichkeiten zur Weiterbildung, zum Beispiel zur Meister/in oder Techniker/-in.
Mit einem Meistertitel kannst du dich selbstständig machen und deinen eigenen Betrieb gründen. Oder du spezialisierst dich auf einen bestimmten Bereich, zum Beispiel den Denkmalschutz oder die Sanierung von Altbauten. Der Beruf bietet dir viele Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten.
Fazit: Ein Beruf mit Tradition und Zukunft
Wenn du gerne handwerklich arbeitest, dich für Holz und Bauprojekte interessierst und gerne im Team arbeitest, ist die Ausbildung zur Zimmerin oder Zimmerer genau das Richtige für dich. Es ist ein abwechslungsreicher und spannender Beruf mit guten Zukunftsaussichten. Also, wenn du bereit bist, Häuser und Bauwerke zu schaffen, die Generationen überdauern, dann nichts wie los – werde Handwerker/-in!