Ausbildung zum Ergotherapeut/-in

Ausbildung zum Ergotherapeut/-in

Hey, ich bin Paula, 20 Jahre alt, und im ersten Lehrjahr meiner Ausbildung zur Ergotherapeutin. Schon immer wollte ich Menschen dabei helfen, ihren Alltag trotz körperlicher oder psychischer Einschränkungen besser zu bewältigen. In meiner Ausbildung lerne ich genau das und noch viel mehr. Hier erzähle ich dir, was die Ausbildung zum Ergotherapeut/-in beinhaltet, welche Voraussetzungen du mitbringen solltest und welche Zukunftsperspektiven dieser Beruf bietet.

Was lernst du in der Ausbildung?

In der Ausbildung zum Ergotherapeut/-in dreht sich alles darum, Menschen zu unterstützen, ihre Handlungsfähigkeit im Alltag zu verbessern. Ich habe bereits gelernt:

  • Anamnese und Befunderhebung: Zu Beginn jeder Therapie steht das ausführliche Gespräch mit den Patienten, um ihre individuellen Bedürfnisse und Einschränkungen zu verstehen.
  • Therapieplanung und -durchführung: Basierend auf den erhobenen Befunden erstelle ich individuelle Therapiepläne und setze verschiedene Behandlungsmethoden ein, um die Ziele zu erreichen.
  • Anwendung verschiedener Therapieansätze: Je nach Patient:in und Krankheitsbild wende ich motorisch-funktionelle, neurophysiologische oder psychosoziale Behandlungsmethoden an.
  • Hilfsmittelberatung: Ich berate Patienten bei der Auswahl und dem Einsatz von Hilfsmitteln, die ihren Alltag erleichtern können.

Die Arbeit erfordert Empathie, Kreativität und ein fundiertes Wissen über den menschlichen Körper und seine Funktionen.

Wie sind die Arbeitsbedingungen?

Als Ergotherapeutin arbeite ich in verschiedenen Einrichtungen, wie zum Beispiel:

  • Kliniken: Hier behandle ich Patienten während ihres Krankenhausaufenthalts.
  • Rehabilitationseinrichtungen: In Reha-Kliniken unterstütze ich Menschen dabei, nach Unfällen oder Krankheiten ihre Selbstständigkeit zurückzugewinnen.
  • Praxen für Ergotherapie: In ambulanten Praxen behandle ich Patient:innen mit unterschiedlichen Diagnosen.
  • Pflegeheime: Hier arbeite ich mit älteren Menschen, um ihre Lebensqualität zu verbessern.

Die Arbeitszeiten können je nach Einrichtung variieren. In Kliniken und Pflegeheimen gibt es oft Schichtdienste, während in Praxen meist geregelte Arbeitszeiten üblich sind. Die Arbeit ist sowohl körperlich als auch emotional anspruchsvoll, aber die Fortschritte der Patienten zu sehen, ist unglaublich erfüllend.

Was lernst du in der Berufsschule?

Die theoretische Ausbildung zum Ergotherapeut/-in findet an einer Berufsfachschule statt und umfasst verschiedene Fächer:

  • Anatomie und Physiologie: Hier lerne ich den Aufbau und die Funktion des menschlichen Körpers kennen.
  • Krankheitslehre: Ich setze mich mit verschiedenen Krankheitsbildern auseinander, um die Hintergründe der Beeinträchtigungen meiner Patienten zu verstehen.
  • Psychologie und Pädagogik: Dieses Wissen hilft mir, auf die emotionalen und sozialen Bedürfnisse der Patienten einzugehen.
  • Therapiemethoden: Ich lerne verschiedene Behandlungstechniken und deren Anwendung in der Praxis kennen.

Der Unterricht ist sehr praxisnah gestaltet, und wir haben regelmäßig die Möglichkeit, das Gelernte in Praktika anzuwenden.

Welche schulischen und persönlichen Voraussetzungen brauchst du?

Um die Ausbildung zum Ergotherapeut/-in zu beginnen, solltest du folgende Voraussetzungen mitbringen:

Schulische Voraussetzungen:

  • Mittlere Reife: Ein Realschulabschluss ist in der Regel erforderlich.
  • Gute Noten in Biologie: Für das Verständnis des menschlichen Körpers und seiner Funktionen.
  • Deutsch: Wichtige Kommunikationsfähigkeiten für den Umgang mit Patienten und das Führen von Berichten.
  • Kunst/Werken: Kreativität ist in der Therapieplanung und -durchführung von Vorteil.

Persönliche Voraussetzungen:

  • Empathie und Geduld: Um auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten einzugehen.
  • Kreativität: Für die Entwicklung abwechslungsreicher und motivierender Therapieansätze.
  • Kommunikationsfähigkeit: Um effektiv mit Patienten, Angehörigen und Kollegen zu interagieren.
  • Belastbarkeit: Sowohl körperlich als auch emotional, da die Arbeit anspruchsvoll sein kann.
Wie lange dauert die Ausbildung?

Die Ausbildung zum Ergotherapeut/-in dauert drei Jahre und ist schulisch organisiert. Das bedeutet, dass der Großteil der Ausbildung an einer Berufsfachschule stattfindet, ergänzt durch mehrere Praktika in verschiedenen Einrichtungen. Diese Praktika ermöglichen es mir, das theoretische Wissen in der Praxis anzuwenden und unterschiedliche Arbeitsfelder kennenzulernen.

Wie sind die Zukunftsaussichten?

Die Zukunftsaussichten für Ergotherapeut:innen sind sehr gut. Der Bedarf an therapeutischen Fachkräften steigt kontinuierlich, insbesondere aufgrund der alternden Bevölkerung und der zunehmenden Bedeutung von Rehabilitation. Nach der Ausbildung stehen verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten offen:

  • Spezialisierungen: Zum Beispiel in Handtherapie, Neurologie oder Pädiatrie.
  • Studium: Mit entsprechender Qualifikation ist ein Studium in Ergotherapie oder verwandten Bereichen möglich.
  • Leitungspositionen: Mit entsprechender Erfahrung und Weiterbildung kannst du Führungspositionen in Einrichtungen übernehmen.

Die Möglichkeiten sind vielfältig, und der Beruf bietet eine sichere und erfüllende Perspektive.

Fazit – ein Beruf mit Herz und Hand

Die Ausbildung zum Ergotherapeut/-in ist genau das Richtige für dich, wenn du Freude daran hast, Menschen zu unterstützen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Es ist ein Beruf, der Empathie, Kreativität und fundiertes Fachwissen erfordert. Wenn du diese Eigenschaften mitbringst, erwartet dich eine abwechslungsreiche und sinnstiftende Tätigkeit mit hervorragenden Zukunftsaussichten.

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